Die Nervenzellen in unserem Kopf sind wie kleine geladene Colts: Jederzeit bereit zu „feuern“. Unser Gehirn besteht aus Milliarden davon, in einem dichten Signalnetz verbunden. Das ist Stoff für Alpträume, denn was wenn das Signalfeuer in Windeseile wächst, wer hält es auf?
Die alltägliche Erfahrung mit unserem Gehirn scheint beruhigenderweise eine andere zu sein: Wir können in Ruhe nachdenken, Musik genießen, oder einfach nur träumen, ohne dass die Aktivität unserer Nervenzellen je außer Kontrolle zu geraten scheint.
Was steckt hinter dieser unglaublichen Zähmung der Hirnzellen?
Einen Hinweis darauf gibt eine erstaunliche Beobachtung, die empfindliche Messungen erst seit wenigen Jahren sichtbar machen: Das Gehirn „knistert“ wenn es in Ruhe ist. Wenige Nervenzellen feuern hier und da, und im Lautsprecher klingt das dann etwa so wie ein gemütliches Lagerfeuer. Aus der Physik kennen wir solches Knistern, z.B. bei Erdbeben, beim langsamen Zerknüllen von Papier oder beim Übergiessen von Rice Krispies mit Milch. Die Modelle der Physik, die diese Phänomene beschreiben, scheinen auch auf das Gehirn zu passen. Dies gibt die entscheidende Fährte, um zu verstehen, wie das Gehirn „die Nerven behält“.
Weitere Informationen: https://www.uni-bremen.de/mindtalks